Der in Berlin gültige Mietendeckel mag zur Verärgerung einiger Immobilienfirmen geführt haben, doch bei der Deutsche Wohnen ist das Fass nun doch zum Überlaufen gekommen. Nicht nur, dass der Wohnungsbestand zum Großteil marode ist und keine Instandsetzung stattfindet, obwohl die Nettokaltmieten in Milliardenhöhe fließen, wird jetzt auch noch bei den Betriebskosten die Daumenschraube bei den Mietern angelegt. Dabei werden auch Gerichtsentscheidungen einfach ignoriert, wie zum Beispiel bei der Ungezieferbeseitigung – Amts- und Landgerichte haben sich zu dieser Position entsprechend geäußert. Die Position Versicherungen ist schon häufig angegriffen worden, weil sie teilweise doppelt so hoch ist als ortsüblich im Vergleich. Besonders bemerkenswert sind die Abrechungen in den Punkten „Hausmeister“, „Hausreinigung“, „Gartenpflege“, „Schnee- und Eisbeseitigung“, “sogenanntes Abfallmanagement“ (Mülltonnen rausziehen) und „Sperrmüll- und Sonderabfuhren“. So kann festgestellt werden, dass der Hausmeister die klassischen Aufgaben aus der Betriebskostenverordnung nicht mehr wahrnimmt und dass seine Arbeiten, die er leistet, oder seine Aufsichtspflichten für den Mieter sowie für die Verwaltungstätigkeiten für den Eigentümer gerade nicht umlagefähig sind. Die Fremdvergabe aller Hauswartstätigkeiten spricht eine deutliche Sprache und kostet den Mietern in Berlin Millionenbeträge. Auf Einsprüche der Mieter und unsere Widersprüche erhalten wir bis zu vier und fünf Seiten Pamphlete, in denen dargelegt wird, dass die Kosten berechtigterweise umgelegt werden.
Die Haltung der Deutsche Wohnen ist unfassbar und die Ignoranz führt zu unnötigen Auseinandersetzungen, die dafür sprechen, dass aus Verärgerung über den Mietendeckel, der Mietpreisbremse ein neuer Kriegsschauplatz eröffnet wird. Mit immer wiederkehrenden Zahlungserinnerungen und anderen um sich greifenden Methoden werden die Mieter eingeschüchtert und zur Zahlung veranlasst. Nur unser Eingreifen verhindert Schlimmeres. Den Mietern empfehlen wir, sich Rechtsbeistand zu holen und unser Geschäftsführer empfehlt der Deutsche Wohnen, endlich zu einer vernünftigen Geschäftsführung zurückzufinden. Die Deutsche Wohnen schlittert in eine Krise, wozu das Zitat von Max Frisch passt:
„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“