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  • Ohne Würde und ohne Menschlichkeit nach Zwangsräumung

    Ohne Würde und ohne Menschlichkeit nach Zwangsräumungen

    Die Obdachlosen auf der Straße gehören seit Jahrzehnten zu dem gewohnten Bild Berliner Straßen. Viele internationale Künstler haben diesen Zustand in so manchen Liedern traurig besungen. Fakt für fast alle von uns ist: „Everybody needs a home.“ (Iggy Pop „Home“, 1990) Jeder braucht ein Zuhause. Wenn ein Land dies seinen Bürgern nicht als Grundrecht bieten kann, ist es ein armes Land. Obdachlosenheime sind inakzeptabel, da die Zustände unmenschlich sind. Und wer schon einmal bei einer Zwangsräumung dabei war, weiß wie demütigend und verlustreich dieser Vorgang für die Betroffenen ist, insbesondere, wenn Kinder beteiligt sind. Der Grund dafür ist auch nicht immer einzig Mietverschulden.

    Viele Bürger in Berlin hausen unter unzumutbaren Zuständen in maroden Wohnungen, aber der Schrei nach neuen Wohnungen für neue zahlungskräftige Bürger ist größer, als eine Sanierung des bisherigen Berliner Standards, wozu auch für eine Weltstadt mittlerweile das feste Stadtbild des Obdachlosen gehört. Passend zum Winter kommen diese aufgrund fehlender Antigen-Tests noch nicht einmal alle in eine der wenigen oft auch schon überbelegten Obdachlosenheimen. Warum daran etwas ändern? Woran sie am Ende sterben ist doch auch egal – an Corona, Unterkühlung oder durch Gewaltverbrechen, oder? Obdachlose bringen kein Geld in die Stadt und sind ein weltweiter Standard, sodass sich auch eine Hauptstadt dafür nicht schämen muss.  Das ist halt ein ganz normales Stadtbild. Psychologisch betrachtet ist Scham ein Gefühl, welches der Mensch nicht haben oder ihm anerzogen werden sollte, was aus einer Perspektive auch verständig ist. Doch viele Bürger wünschten sich hier eine konstruktive Scham Berlins, die endlich zu einer Änderung des Zustandes führt.

    Die Kälte der Gesellschaft passt zur Jahreszeit. Leider scheint sie allerdings im Gegensatz zum allgemeinen Klimawandel eher auf eine Eiszeit zuzusteuern. Auch nach der Regierungserklärung des Kanzlers und den Ankündigungen der designierten Bürgermeisterin Berlins ist nicht erkennbar, wie der Anstieg der Mieten verhindert werden kann. Die bisher bekannt gewordenen Vorschläge sind nicht geeignet eine Veränderung herbeizuführen. Der Neubau von Wohnungen ist wichtig und mehr den Reichtum der Immobiliengesellschaft. Bezahlbaren Wohnraum wird es für die Mehrheit der Bürger, die Mieter sind, nicht geben.