Berliner Mieter werden nicht nur durch die Corona-Pandemie am Ausgang gehindert. Auch monatelange Aufzugausfälle in unserer Stadt erschweren Mietern in Hochhäusern alltägliche Lebensaufgaben zu meistern, was seine Ursache im Instandsetzungsrückstau findet.
Der neueste Fall im Spandauer Ortsteil Staaken liegt nunmehr seit Anfang März 2021 zurück, was bedeutet, dass die Mieter der Etagen 4-10 über vier Monate größere Schwierigkeiten haben, ihren täglichen Lebensablauf beizubehalten und die Qualität des Lebens zu genießen. Mit anderen Worten, für diese Mieter ist seit vielen Monaten alles ganz anders geworden und natürlich auch teurer, denn die Lieferdienste sind nicht unbedingt gratis für die Mieterschaft, die sich nun so versorgen muss. Ältere Menschen kommen nicht mehr aus ihrer Wohnung raus. Sie sind arg eingeschränkt und selbst ihr Bemühen bei dem Vermieter, eine Mietminderung zu erreichen, ist fehlgeschlagen. Natürlich kümmern wir uns darum und waren bemüht, in Erfahrung zu bringen, woran es denn liegen mag, dass eine Reparatur des Aufzugs so viele Monate in Anspruch nimmt. Aus der Wohnungsbaugesellschaft, übrigens eine Landeseigene, war nur zu vernehmen, dass Lieferschwierigkeiten aus China die Ursache sein sollen. Die notwendigen Platinen und dazugehörigen Bauteile würden zurzeit nicht lieferungsfähig sein. Unsere Recherche hat allerdings ergeben, dass die Zulieferbetriebe diese Version nicht bestätigt haben und auf unsere Anfrage wurde erklärt, dass Verzögerungen in der Größenordnung zwischen einer Woche und drei Wochen liegen könnten. Wir sind sehr gespannt, wann die Bewohner wieder aufatmen können und ihren normalen Lebensrhythmus wiederfinden. Es ist wohl einiges in der Wohnungswirtschaft in Berlin und in anderen Ballungsgebieten durcheinander gekommen.
„Ganz neue Zusammenhänge entdeckt nicht das Auge, das über ein Werkstück gebeugt ist, sondern das Auge, das in Muße den Horizont absucht.“
Quelle: Carl Friedrich v. Weizsäcker