Das zukünftige Firmenkonsortium Vonovia plus Deutsche Wohnen will 20.000 Wohnungen an die Stadt Berlin verkaufen und natürlich werden diese Wohnungen nicht gerade die Lukrativsten sein. Nach Willen des Regierenden Bürgermeisters wird die Stadt Wohnungsbestände erwerben, die einen erheblichen Instandsetzungsrückstand haben, der bis in die sechziger und siebziger Jahre zurückreicht. Die lukrativsten und auch besten Wohnungen in der Ausstattung behält natürlich der neue deutsche größte Immobilienkonzern für sich selbst, denn nur dort ist auch das notwendige Kapital zu beschaffen, um die Aktionäre zufriedenzustellen.
Immer wieder erstaunt reiben sich die Verbraucher die Augen, wie die öffentliche Hand, also der sonst so knapp gehaltene Haushalt des Landes, plötzlich die Gelder frei macht und das diesmal zur Sanierung von Häusern, die jahrzehntelang von ihren Eigentümern heruntergewirtschaftet wurden. Durch den Verkauf sind natürlich auch die Rücklagen, die ein Eigentümer zu bilden hat, mit einem Schlag verschwunden. Der neue Eigentümer ist der Steuerzahler, der in diesen Wohnungen wohnt. Er saniert jetzt seine Wohnungen zu seinen Lasten und die Immobilienhaie in unserem Land reiben sich die Hände. So jedenfalls sollte man mit öffentlichen Geldern nicht umgehen, und daher ist dem Berliner Senat zu empfehlen, sich aus diesem Geschäft herauszuziehen und endlich politisch zu handeln und die Eigentümer zu ermahnen, auch an ihre Pflichten zu erinnern und nicht nur den Profit anzusteuern zu Lasten der Mieterschaft.
Die Immobilienwirtschaft, so wie sie sich jetzt darstellt, führt uns zu dem Zitat von William Somerset Maugham: „Geld ist der sechste Sinn. Der Mensch muss ihn haben; denn ohne ihn kann er die anderen fünf nicht voll ausnützen.“