Am 21. und 23. Januar 2019 wurden fristlose Kündigungen an verschiedene Mieter im Parkviertel Kladow versandt. In einem Fall ist der Gipfel der Unverschämtheit und Dreistigkeit wohl erreicht und nicht mehr zu toppen.
Der Vermieter nutzt die Unruhe aus, lässt heute erneut Bagger vorfahren, die nun den Kahlschlag und die Verdichtung im Parkviertel fortsetzen. Seit 2015 wohnen die Mieter in Unruhe, in Angst um ihre Kinder und im Schrecken der Kündigungen. Tausende von Bäumen wurden gefällt und nun fallen die Mieter. Mietminderungen, Mieterversammlungen, Gesprächsbereitschaft und Zugeständnisse der Mieterschaft haben keinen Erfolg gebracht. Die Mieter im Parkviertel Kladow sollten sich gut überlegen, in welcher geeigneten Weise sie sich nunmehr zur Wehr setzen können.
Eine Kündigung an die Mieterschaft beruht auf zwei Monatsmieten Rückstand, so behauptet es die Hausverwaltung Core und fordert die Räumung der Wohnung innerhalb von 3 Werktagen. Wir können Ihnen versichern, dass diese Mietrückstände nicht bestehen. Die Mieten für November und Dezember 2018 sind am 01.11. bzw. am 03.12., also rechtzeitig, überwiesen worden.
In anderen Kündigungsschreiben sind zum Teil anerkannte Mietminderungen, die uns schriftlich vorliegen, nach Jahren zurückgenommen worden, um diese Fristlose Kündigung auszusprechen.
Anmerkung: Die Schreiben sind selbstverständlich sofort einsehbar.
Die gesamte Vorgehensweise ist schon oberhalb eines Skandals angesiedelt. In beiden Fällen sind vier Kinder von 1,5 bis 8 Jahren in den Familien betroffen, die in die Obdachlosigkeit geschickt werden sollen. Von einem Versehen kann hier auch nicht mehr gesprochen werden. Das alles hat den Anschein einer gut durchdachten Methode. Aus dem schönen Parkviertel einer alten Siedlung der Englischen Besatzungsmächte mit viel Baumbestand, vielen Grünflächen, also auch großzügigem Spielraum für Kinder, wird jetzt eine Stadtrandsiedlung. Es werden auch keine Wohnungen gebaut, die für den normalen Bürger bezahlbar wären und die Entmietungskampagne führt dazu, dass Mieten zwischen 600,- € und 800,- € noch zu Zeiten der BIMA als Vermieter jetzt im Vergleich eine Miethöhe zwischen 1.000,- € und 1.300,- € aufgerufen wird. Die Wohnungsverknappung im Großraum Berlin spielt sicherlich eine wesentliche Rolle, kann aber nicht der Grund sein, dass Eigentümer in dieser restriktiven Art gegen anständige Mieter vorgehen. Selbst wir als Verbraucherschutzverein haben Schwierigkeiten, eine Belegprüfung durchzuführen, die uns von der Hausverwaltung Core bisher verwehrt wird.
Wir würden uns wünschen, dass sich die Mieter klug verhalten, im Sinne des Zitats von Goethe: „Es ist klug und kühn, dem unvermeidlichen Übel entgegenzugehen.“