Eine landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft schickt einem Rentnerehepaar eine Nebenkostenabrechnung zu, für eine 66 m² große Wohnung und einer beheizen Fläche von 64,30 m². Die Nebenkosten sollen sich hier belaufen auf 6,32 € pro m² und Monat! Die Gesamtkosten betragen 5.079,91 €. Allein schon dieser Tatbestand ist eine Ungeheuerlichkeit, solch eine Abrechnung überhaupt an einen Mieter zu versenden und offensichtlich ohne sie noch einmal überprüft zu haben.
Hätte der Mieter nur so viel verbraucht, wie seine Vorrauszahlung gewesen ist, so hätte er einen Quadratmeterpreis von 3,24 € zu verbuchen gehabt.
Der eigentliche Skandal ist die Heizkostenabrechnung, und zwar ohne Warmwasserkosten, die separat der Mieter an den Stromanbieter leistet. Er soll Heizkosten in Höhe von 3.799,86 € verursacht haben. Dies entspräche ungefähr einer 400 m² großen Wohnung. Dieser enorme angebliche Heizungs- und Energieverbrauch bedeutet, dass er pro m² und Monat 4,92 € zu zahlen hätte. Durch diese offensichtlich fehlerhafte Abrechnung, sie muss bei der Verwaltung natürlich überprüft werden, ergibt sich ein Nachzahlungsbetrag in Höhe von 2.470,27 €. Gleichzeitig wurde dem Mieter dann mitgeteilt, dass ihre Bruttowarmmiete nunmehr um 213,- € pro Monat erhöht wird. Die Gesamtmiete würde dann 805,59 € betragen. Dass eine solche Abrechnung von einer städtischen Wohnungsbau AG vorgelegt wird, ist kaum zu glauben. Da können die Mieter nur auf die Mietpreisbremse hoffen, die natürlich hierbei überhaupt nicht wirken würde. Wir empfehlen allen Mietern, die eine solche Abrechnung erhalten, unbedingt Rat und Hilfe in Anspruch zu nehmen, um nicht zu Unrecht von den Eigentümern im hohen Maße belastet zu werden.