Die groß angekündigte Übernahme der 60 000 GSW Wohnungen, durch den Konkurrenten Deutsche Wohnen, deutete sich aus unserer Sicht schon länger an und für die Mieter ist schlimmstes zu erwarten. Die Einschätzung eines anderen Verbandes, dass die Mieten steigen würden, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die auf die Mieter nun zukommen werden. Unsere Erfahrung mit der Deutschen Wohnen sind nicht die allerbesten und sie lassen sich nahtlos in die Erfahrungen einreihen, die wir mit großen Wohnungsbaugesellschaften schon gemacht haben und dazu gehört leider auch die GSW. Gerade auch in Spandau ist der Wohnungsbestand in einem außerordentlich schlechten Zustand, von „vertragsgerecht“ kann in den meisten Fällen nicht die Rede sein. Immer wiederkehrende Mieterhöhungen nach § 558 und jährlicher Erhöhung der Bruttomiete durch steigende Nebenkosten, sind eine schwere Bürde der Mieterschaft. In tausenden von Wohnungen sind erhebliche Schadensfälle durch marode Fenster, Heizungsanlagen, Sanitäranlagen, Elektroanlagen, Aufzugsanlagen sowie Türen und Fußböden, auch Asbest spielt hier bedingt eine Rolle. Die Instandsetzungen lassen seit Jahren auf sich warten, die Mieter werden vertröstet, aber die Miete wird einkassiert. Die hohen Nachzahlungsbeträge bei Heizung- und sonstigen Nebenkosten lassen sich leicht beibringen, bei vielen Mietern durch Übernahme des JobCenters, die leicht einmal locker 2.000 € ausgleichen. Die Deutsche Wohnen wird nicht wesentlich anders agieren, in einem schlimmen Schimmelfall in Siemensstadt wurde nichts getan und der Mieter gesundheitlich an den äußersten Rand gedrängt, dann aus der Wohnung entlassen und anschließend mit einem Prozess überzogen. Auch Wohnungskündigungen wegen vorhandener Satellitenschüssel (Parabolantennen) wurden angekündigt, nur unser Eingreifen schützte die darauf angewiesenen Bürger, gräuliche Vorstellungen verbinden sich mit der Übernahme und es gilt schon im Vorfeld die Mieter zu informieren über das, was auf sie zukommt. Wenn man von einigen Ausnahmen absieht, lässt sich trefflich auf den Punkt bringen, dass je größer die Wohnungsbestände sind umso höher auch das Risiko für die Mieter. Übrigens eine Erfahrung, die in anderen Lebensbereichen und bei Geschäftsgebaren leider auch festzustellen ist. Darum nimmt man sich zu Herzen das Zitat von Henrik Ibsen:
„Durch die Brille der Erfahrung wirst du beim zweiten Hinsehen klar sehen.“