Eine 38,97 qm große Wohnung soll Betriebs- und Heizkosten ausgelöst haben, ein Einpersonenhaushalt, obwohl diese Kosten mehr als 100% höher sind als ortsüblich in Berlin, in Höhe von 2.736,90 Euro. Die geleisteten Vorauszahlungen von 1.200,- Euro hätten schon ausreichen müssen, um eine solche Wohnung kostendeckend zu bewirtschaften. Bei einem privaten Vermieter hätte man sich keineswegs gewundert. Die üblich Verdächtigen Wohnungsbaugesellschaften sind hier aber nicht im Fokus, sondern eine Wohnungsbauaktiengesellschaft Berlin. Das bedeutet durch eine solche Vorgehensweise der schlechten Bewirtschaftung eines Gebäudes, wodurch auch immer verursacht, fordert gerade zu andere heraus, eben so unverschämte Abrechnungen den Mietern zu zustellen. Dass in diesem Fall schon im Jahr 2015 eine ebenso völlig unverständliche Abrechnung dem Mieter übersandt worden ist, zeigt dass diese Gesellschaft nicht vor Wiederholungen von Fehlern zurück schreckt. Auf die Abrechnung 2015 hin mit einer Nachforderung von 999,75 Euro kam dann auch die fristgerechte Kündigung wegen Zahlungsverzug. Die ganze Angelegenheit ist nur als ein einziger Skandal zu bezeichnen und die Belegeinsichten bei dem Vermieter lassen nur den Schluss zu, eine völlig falsche Abrechnung und Erfassung von Daten wird hier Vorschub geleistet.
Alle Appelle an diesen Vermieter und auch stellvertretend an andere Eigentümer bleiben erfolglos. So erfolglos wie auch die Mietpreisbremse. Die politische Führung unserer Stadt hat noch nicht verstanden, blickt offensichtlich in der Berliner Wohnungspolitik nicht durch und lässt den Vermietern Freiraum, um dramatische Mieterhöhungen durchzusetzen eben durch erhebliche Steigerungen bei den Nebenkosten (die übrigens kein durchgehender Posten sind wie oft behauptet wird), Mieterhöhungen nach §558 BGB um 15% der Netto Kaltmiete, unsinnigste Modernisierungsmaßnahmen (Dämmung guter und stabiler Bausubstanz). Darüber hinaus dramatische Mietsteigerungen nach Wegfall von geförderten Wohnungsbau und nicht zu guter Letzt kommt es immer wieder zu schamlosen Kündigungen mit vorgeschobenen Argumenten, um bei der Neuvermietung die Kaltmiete dramatisch zu erhöhen.
Selbst in den Ghettos unserer Stadt werden die Mieten dramatisch angehoben und der Steuerzahler zur Kasse gebeten. Durch Fehlplanungen der Verantwortlichen kommt es zu einer Ghettobildung in der auch das Verbrechen zu Hause ist. Die die dort nicht wegkommen, bleibt nur die Angst und sie müssen sich in ihren Wohnungen verschanzen. Bei Dunkelheit geht Niemand mehr raus. Wenn heute zu lesen ist, ein Oberstaatsanwalt wird zitiert in einer Boulevard Zeitung mit dem Ausspruch „Der Rechtstaat ist kaputt“, so ist das eine zutreffende Feststellung und die Verbraucher werden dafür die Zeche zu zahlen haben. Wir sind in der Krise angekommen und diese führt uns zu dem Zitat von Emil Brunner (ev. Reformierter Schweizer Theologe): „Hinter den Krisen steht, gerade so wie hinter den Kriegen und Revolutionen, das Gemeinschaftsproblem“.