Dass der deutsche Mieterbund, der Zusammenschluss vieler Mietervereine, den eigenen mitverantwortlich gestalteten Mietspiegel als nicht mehr zeitgemäß abschaffen will und dafür einen Mietenkataster mit einem hohen Verwaltungsaufwand installieren möchte, ist eigentlich unglaublich. Unser Verein hat schon vor über 10 Jahren gefordert, den Mietspiegel abzuschaffen, da er der tatsächlichen Realität schon lange nicht mehr entspricht.
In der heutigen Situation ist es, wie schon so oft von uns gefordert, dringend erforderlich, eine Mietpreisobergrenze zu ziehen, damit wieder Sicherheit für die Mieter einkehrt, die sonst bange Jahre mit der Verlustangst ihrer Wohnung vor sich haben. Ein Katasteramt zu installieren, damit die Vermieter weiter an Mieterhöhungen partizipieren können, ist völlig kontraproduktiv und unverständlich. Der Interessenverband der Mieter sollte die Mieter anders vertreten.
Zu unseren Forderungen gehört auch weiterhin, die Nebenkosten abzuschaffen, nur tatsächliche Verbrauchskosten abzurechnen und den anderen Teil in eine Bruttomiete einfließen zu lassen. Jahr für Jahr machen Nebenkosten unnötige Probleme, weil überhöhte Verträge mit Dienstleistungsunternehmen zu Lasten der Mieterschaft abgeschlossen werden. Derzeit entsteht der Eindruck, dass nur wir als Verbraucherschützer den notwendigen Schwung haben, das Unbequeme anzusprechen, sinnvolle Lösungsvorschläge zu unterbreiten und die Realität abzulichten.