Vergessen, abgeschoben und lebendig begraben!
Ein gestern erschienener Presseartikel über schlechte Betreuung in deutschen Pflegeheimen lässt so manch einen aufhorchen. Wir Verbraucherschützer wissen um diese Problematik seit Jahren und deshalb prangern wir erneut heftig an, auf den herrschenden Pflegenotstand auch in Krankenhäusern endlich von politischer Seite zu reagieren. Die Pflegekräfte in allen Einrichtungen Deutschlands sind hoffnungslos überlastet. Unsere Recherchen in verschiedenen Einrichtungen haben es zu Tage gebracht, dass die Patienten in der mobilen Krankenversorgung Daheim, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unterversorgt sind. Die seelische Verarmung, unzureichende medizinische Betreuung, z. B. Wundversorgung, nicht ausreichendes Trinken oder gar an das Bett gefesselt, ohne gerichtlichen Beschluss zeigen uns ein dramatisches Bild auf, mit noch schmerzvollerem Ende. Nachdem sie endlich Ihre Wohnungen frei machen, gehen sie nicht nur wunschgemäß in schlecht geführte Pflegeeinrichtungen in ihrer vertrauten Umgebung, sondern die neueste Masche ist es die Älteren und schwer kranken mit Hilfe der Angehörigen, sie in das benachbarte Ausland zu bringen, da dort die Pflege preisgünstiger ist und die Kontrolle durch die zuständigen deutschen Behörden nicht mehr stattfinden kann. Der jetzige Zustand ist für die betroffenen Menschen eine Katastrophe und sie können sich in diesem Stadium ihres Lebens nicht mehr selbst helfen. In einer Gesellschaft in der eine solche Entwicklung möglich ist, muss leider für die Zukunft von noch schlimmeren ausgegangen werden. Die Betroffenen sind meist tausende von Kilometern von ihren Angehörigen entfernt und man nimmt ihnen die freie Selbstbestimmung, versetzt sie in eine andere Rechtsordnung und nimmt ihnen durch diese Maßnahmen auch ihre Würde als Mensch in unserer Gesellschaft. Diese als Zwangsmaßnahme zu bezeichnende Umsiedlung von Schutzlosen ist nach Meinung unseres Präsidenten nicht vereinbar mit dem Grundgesetz unseres Landes. Warum politisch Verantwortliche in unserem Land schweigen lässt sich für den Insider leicht zusammenreimen.
Profitgier, Pflegenotstand, Personalengpässe und eine verfehlte Gesundheitspolitik in unserem Land sind wohl überwiegend Grund für diese katastrophale Entwicklung. Nicht zu verkennen ist auch das die Gelder aus den zuständigen Haushaltsbereichen zweckentfremdet werden und somit durch Einsparungen bei der Bevölkerung auch in Zukunft mit einer weiteren erheblichen Verschlechterung zu rechnen ist. Die jetzt zu diesem Thema schweigende Mehrheit wird demnächst selbst in die Opferrolle gedrängt werden und sich dann verwundert, nicht nur die Augen reiben, sondern auch die wund gelegenen Körperteile. Unser Präsident fordert die Journalisten, Politiker, Ärzte und Pflegepersonal dazu auf, die moralische Schuld welche wir uns alle aufladen, wenn wir stumm bleiben, endlich zu erkennen und sich selbst einen Wandel zu unterziehen, damit unsere Gesellschaft wieder gesundet, denn wer will schon für unmoralisch gelten nach dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe:
„Wer von seinem Verstande zum Schaden anderer Gebrauch macht oder diese auch nur dadurch einschränkt, ist insofern unmoralisch.“