Die Enthüllungen von Greenpeace und die darauf festzustellenden Reaktionen aus Übersee und Europa lassen Zweifel aufkommen, ob die wirklich wichtigen Geheimvereinbarungen aufgedeckt worden sind. Viel mehr ist zu vermuten, dass es sich um ein geschicktes Täuschungsmanöver handelt und durch das Einbringen des Namens „Greenpeace“ sollen die europäischen Verbraucher beruhigt und in ihrer Kritik zurückgehalten werden. Auch die schnelle Reaktion des Bundesverbands der Verbraucherzentrale lässt diesen Schluss zu. Die Bundes- und Landeszentralen für den Verbraucherschutz sind deshalb von Bedeutung, da diese durch jene, die den finanziellen Aufwand der Verbraucherzentralen finanzieren, als Sprachrohr benutzt werden.
In den Printmedien kann man lesen, dass die Dinge, welche die Verbraucher fürchten, gar nicht eintreten werden. Allerdings stellt sich die Frage, worüber sich die Vertragspartner noch streiten, wenn die negativen Wahrnehmungen und Befürchtungen gar nicht eintreten werden. Um Zollgebühren abschaffen zu wollen, bedarf es nur eines guten Willens der Betroffenen und einen übersichtlichen, nicht geheimnisvollen Texts.
Das die USA ein Gesetz von 1933 abschaffen sollen, ist nicht wirklich ein Geheimnis und schon gar keine Forderung, die uns in der Sache weiterführt. Das kluge Leute aus einem Abkommen schon jetzt 110.000 Arbeitsplätze ableiten, ohne es eigentlich zu kennen, ist nicht nur abenteuerlich, sondern geradezu gefährlich, da die Verbraucher getäuscht werden. Bei der bestehenden Lebensmittelvielfalt in unserem Land und Europa spricht nichts dagegen, zusätzlich Waren einzuführen. Der Verbraucher sollte jedoch weiterhin die Auswahl treffen können, welche Produkte er zu sich nimmt. Die von den USA geforderten „Sonder-Gerichte“ sollten wir nicht ohne weiteres hinnehmen, denn mit „Sonder-Gerichten“ haben nicht nur wir unsere schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Das geplante Handelsabkommen in unserem Land als eine Chance zu betrachten, ist nur die halbe Wahrheit, unsere Bundeskanzlerin denkt dabei wohl eher an die Anbieter des Wettbewerbsmarktes in Europa und den USA und nicht so sehr an den Endverbraucher. Im Bezug auf die Verbraucher haben wir ganz andere und größere Probleme, als dieses unsägliche Handelsabkommen durchzupeitschen. Unser Ziel muss es sein die Profitgier einzudämmen und die Wahrheit auf den Tisch zu legen. Dazu eignet sich trefflich das Zitat des Schweizer Theologen und Literaturhistorikers Alexandre Vinet:
„Der Mensch ist dazu bestimmt, die Wahrheit zu erkennen. Das ist seine wahre Aufgabe.“