Die Aufzuganlagen, die teilweise technisch schon sehr veraltet sind, führen immer wieder dazu, dass es zu erheblichen Ausfällen kommt und die Mieter dann tage- und manchmal wochenlang die Treppenhäuser bis hoch in ihre Stockwerke nutzen müssen. Besonders für ältere Menschen ist dies ärgerlich und beschwerlich. Am vergangenen Sonntag nun dieser tragische Todesfall eines Mieters, der wie viele andere darauf vertraut hat, ohne Gefahr eine Aufzugtür zu öffnen und zu betreten. Alle bisherigen Spekulationen müssen in’s Leere gehen; fest steht nur, dass das Haus Nr. 3 zu einer kleinen Wirtschaftseinheit gehört, in der nach der Betriebskostenabrechnung 128 Mieter wohnen und in diesen fünf Häusern sind Aufzugwartungskosten ausgewiesen für das Jahr 2012 in Höhe von 12.244,04 EUR. Bei diesen enorm hohen Kosten hätte es in keinem Fall zu einem solchen Ereignis kommen dürfen. Nur eine schwere Manipulation von außen, die auch sichtbar gewesen wäre, so Expertenmeinung, hätte eine mögliche Ursache sein können, allerdings wäre diese einem normalen Bewohner auch aufgefallen und Anzeichen dafür soll es wohl nicht geben. Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen und Vertragsgrundlagen vieler Vermieter mit Aufzugunternehmen, die auch noch exorbitant hohe Kosten verursachen, könnte bei ordnungsgemäßer Wartung, TÜV Untersuchungen und Sichtprüfungen durch den Hausmeister ein solch technisches Versagen, was hier in diesem Fall möglicherweise vorliegt, gar nicht erst eintreten. Viele Mieter und auch wir als Verbraucherschutzverein melden immer wieder Störungen an den Aufzuganlagen und erwarten bei längerem Ausfall auch das Anerkenntnis einer Mietminderung, die allerdings oft durch arrogante Vermieter abgelehnt wird, die sich der Dramatik gar nicht bewusst sind. Schon bei einer solchen Meldung wäre es erforderlich, jede einzelne Zugangstür in den Geschossen zu prüfen und in geeigneter Weise außer Betrieb zu nehmen. Die betroffene Aufzuganlage war für ihre Anfälligkeiten bekannt und die zuständige Verwaltung reagierte wie immer unzureichend, obwohl sie Verträge mit Aufzugunternehmen hat, die nach unseren Erkenntnissen bei 3,8 Mio. EUR in unserer Stadt liegen. Nach den Vorschriften jedenfalls darf sich eine Tür nicht öffnen lassen, wenn sich die Aufzugkabine sich nicht in der Etage befindet. Die Mieter in Berlin brauchen wieder Sicherheit und neues Vertrauen in die Aufzuganlagen, die sie teuer bezahlen müssen. Das Treppenhaus ist ein sicherer Weg, der teure Aufzug jedoch führt uns zu dem Zitat von Willibrord Verkade:
„Wer den sicheren Weg abkürzen will, läuft immer Gefahr.“