Die Übernahme durch die Deutsche Wohnen hat Folgen. Eine Mieterin schließt 2010 einen Mietvertrag ab und zahlt eine Bruttomiete in Höhe von 444,00 €. Die GSW richtete einen Mietpreisnachlass ein, der jetzt zurückgezogen wird. Nunmehr beträgt die Miete jetzt 746,91 €. Das Jobcenter übernimmt diese Miete nicht. Innerhalb von drei Monaten muss die Mieterin ausziehen, sie erhält natürlich auch ihre Kaution nicht und soll jetzt nach Verlust ihrer Wohnung an die GSW noch 603,54 € zahlen. Diese tragische Entwicklung würde auch eine Mietpreisbremse nicht verhindern, die Verzweiflung ist groß.
Ganz anders geht es in der Chefetage der GSW (Deutsche Wohnen) zu. Nach Informationen aus der Aktionärsversammlung sind Führungsmitglieder der GSW mit Millionenabfindungen in eine süße Zukunft geschlittert. Eine ehemalige Justizsenatorin ist vorsorglich aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten – sehr schlau! Und damit die Deutsche Wohnen auch noch steuerliche Vorteile behalten kann, behält die GSW mind. 5 % am Aktienpaket, so die Schilderung eines Aktionärs. Das Büro- und Geschäftshaus an der Charlottenstraße 4 wird aufgegeben, die Räume werden nicht mehr benötigt, denn viele Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Unternehmensführung haben gut bezahlte Plätze woanders oder in Tochterunternehmen eingenommen. Nur die Mieter bleiben auf der Strecke. Den Rückbau des Geschäftsgebäudes zahlt die GSW aus der Portokasse – es sind nur 5 Millionen Euro. Ob solch eine Entwicklung gerecht ist oder ungerecht, kommt auf den Betrachter an und spiegelt sich in dem Zitat von Lew N. Graf Tolstoj wieder: „Unrecht ist das, was einem anderen Menschen schadet.“