und möglicherweise Affront gegen die Aktionäre.
In einem Spandauer Seniorenwohnhaus wurde jetzt festgestellt, dass die Heizkosten und der Energieverbrauch um das vierfache gestiegen sind. Dass der deutsche Mieterbund in der Sendung ZIP sich erschrocken zeigt verwundert schon, denn seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten wir dies bei dieser betroffenen Wohnungsbaugesellschaft GSW. Seitdem sie den Status der Gemeinnützigkeit abgelegt haben, sind die Betriebs- und Heizkosten rasant in die Höhe geschossen. Bei den Heizkosten gab es durchaus eine dramatische Entwicklung für über 7 000 Mieter in Spandau und nahezu 50 000 Mietern in Berlin. Der im Mieterbund organisierte Mieterverein hat nach unserem Kenntnisstand und nach Aussagen von Mitarbeitern der Wohnungsbaugesellschaft und eines Energiedienstleisters kaum Beanstandungen gegen die Abrechnungen gehabt. Unsere Erkenntnisse zu den Abrechnungen dieser Gesellschaft in Teilen Berlins sind gravierend und weichen zum Teil über 100 % ab, von dem im Berliner Mietspiegel 2013 festgelegten Durchschnittswerten für Heizung, Warmwasser und zum Teil kalte Betriebskosten. Seit Jahren werden die Mieter überfordert, bedingt durch unübersichtliche Abrechnungen und katastrophalen Vertragsbedingungen mit den verschiedensten Dienstleistern. Das Abkassieren bei den Mietern dürfte einen mehrstelligen Millionenbereich in den letzten 10 Jahren ausmachen. Bisher waren wir der einzige unabhängige und gemeinnützige Mieterverein, der sich für die Interessen der Mieter einsetzt. Wir werden die Entwicklung auch weiter beobachten, sollte die Deutsche Wohnen tatsächlich eine Übernahme der GSW anstreben. Im Spandauer Raum und speziell im Falkenhagener Feld gibt es auch sehr viele Schadensfälle, wie gestern in der Fernsehsendung ZIP ebenfalls berichtet wurde. Mietminderungen im sechsstelligen Bereich wären eigentlich die logische Folge. Wenn der Druck größer wird, so können wir Ihnen versichern, ist die GSW auch bereit, so ein Schreiben vom 18. September 2013, Nachzahlungsbeträge, die von den Mietern abverlangt wurden (z. B. 1.200 € wurden auf unsere Forderung hin auf 610 € reduziert), zu halbieren. Ein Indiz für die eigene Erkenntnis ist, das man im Abrechnungsbereich nicht seine Stärke hat. Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, ist die Übernahme der GSW durch die Deutschen Wohnen ohne Einberufung einer Aktionärsversammlung geplant. Offensichtlich hat der Rückenwind durch die Zustimmung des Bundeskartellamtes zu diesem Meinungsumschwung in der Vorstandsetage geführt und der schwach besetzte Aufsichtsrat winkt es lediglich durch. Dies ist schon ein offener Affront gegen die Aktionäre. Der Spandauer Mieterverein für Verbraucherschutz e. V. wird auch weiterhin für alle Mieter und Verbraucher die Gerechtigkeit einfordern.
Zitat von Walther Rathenau:
„Nicht die Welt ist unser Schicksal, sondern die Wirtschaft.“