Diese Zahlen bedeuten pro Quadratmeter und Monat 5,07 € für Heiz- und Warmwasserkosten. Für die kalten Betriebskosten beträgt der Quadratmeterpreis 1,97 €. Zusammen also 7,04 €/m² Nebenkosten. Die Familie aus der Seegefelder Str. sollte aus dieser Abrechnung für das Jahr 2012 3.092,87 € nachzahlen. Schon im Jahr zuvor kam es zu einem Nachzahlbetrag in Höhe von 2.321,40 €. Auch hier machten die Nebenkosten pro Quadratmeter5,54 € aus. Zieht man die Kosten der Wärmeversorgung der Kalenderjahre 2011 und 2012 zusammen, so beziffern sich diese auf 8.057,93 €. Die Nachzahlbeträge aus beiden Jahren zusammen ergeben 5.414,27 €. Für den normalen Mieter eine absolute Horrorvorstellung, denn wer kann solche Beträge für eine 77,43 m² große Wohnung bezahlen. Gegen die Abrechnung 2012 haben wir für die Mieterin Widerspruch eingelegt. Als Antwort erhielten wir von der Hausverwaltung Helvetcia die Mitteilung, dass der Nachzahlbetrag bereits am 12. Juni 2013 von der Bundesagentur für Arbeit ausgeglichen wurde. Hier kann man nun wirklich von einem echten Skandal reden, denn es ist ein krasser Fall von Steuergeldverschwendung. In Hochrechnung auf Gesamtberlin gesehen ist davon auszugehen, dass Millionen von Steuergeldern auf diese Art und Weise in die Kassen der Immobiliengesellschaften und Hauseigentümer fließen. Die Hausverwaltung stimmte einer Prüfung der Unterlagen zu und wir werden davon selbstverständlich Gebrauch machen, um den Steuerzahler zukünftig vor solcher Verschwendung zu schützen. In der Realität der zuständigen Senatsverwaltung für den Berliner Mietspiegel würden die Mieter unter Zugrundelegung der dort angegebenen Zahlen 2.341,48 € an Nebenkosten zu leisten haben. In der Realität sind es aber 6.545,87 €. Die Gedankenspiele lassen alle möglichen Erklärungen zu. Im Ergebnis werden hunderttausende von Mietern in dieser Stadt abgezockt, nach dem Zitat von Edgar Quinet:
„In Räuberhöhlen zahlt man Sonderpreise.“