Die morgen stattfindende Hauptversammlung der GSW Immobilien AG am 18. Juni 2013 ab 10 Uhr im Konferenzzentrum in der Fasanenstraße 85, Berlin, hat Zündstoff in sich, denn es soll der Vorsitzende des Aufsichtsrates Dr. Eckart John von Freyed unter Tagesordnungspunkt 13 abberufen werden, gemäß des Aktiengesetzes nach § 103. Unter Punkt 14 folgt gleich der nächste Streich, es soll dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Kottmann nach § 84 des Aktiengesetzes das Vertrauen entzogen werden. Die Kritiker und Antragssteller führen unter anderem an, dass die Sorgfalt bei der Auswahl des Vorstandsvorsitzenden nicht gegeben war und es noch andauernde Beziehungen zwischen dem Aufsichtsratvorsitzenden und dem Vorstandsvorsitzenden geben soll, die nicht im Zusammenhang mit der GSW stehen. Der Auswahlprozess wird als mangelhaft kritisiert. Herrn Dr. Kottmann werden mangelnde Erfahrungen im Kerngeschäft vorgeworfen. Dass der Aufsichtsrat in beiden Fällen empfiehlt, die Beschlussanträge zu den Tagesordnungspunkten 13 und 14 abzulehnen, zeigt die Verquickungen weiterer Aufsichtsratsmitglieder in die sich anbahnenden Auseinandersetzungen, die für alle Mieter von Bedeutung sein dürften. Dass Dr. Kottmann nun auch noch am 5. Juni 2013 zum Vorsitzenden der Plattform Wohnen innerhalb des ZIA gewählt wurde, ist nicht überraschend, denn Herr Zinnöcker machte den Platz gern frei und ist nun der Vizepräsident von Herrn Dr. Kottmann. In seiner Rede stellte er klar, dass Mietkappungen nicht das richtige Signal sind. Gespannt sind wir auf das 10-Punkte-Papier mit der Überschrift „Wohnraum für Deutschland“. Ankündigungen, auch Wohnungsbestände in anderen Bundesländern anzukaufen und zu verwalten, müssen durchaus ernst genommen werden, allerdings hätte die GSW ausreichend damit zu tun, die vorhandenen Wohnungsbestände so zu verwalten, dass ihre Vertragspartner, die Mieter, einen gewissen Grad an Zufriedenheit vermelden könnten. Denn dies ist mitnichten so. Gerade in dieser Woche gründet sich eine Bürgerinitiative, die gegen den Verfall ihrer Wohnungen, ihrer Siedlung und einer Verwahrlosung des Umfeldes kämpfen will. Zehntausende von Mietern warten auf neue Fenster, Instand zu setzende Heizungen, Erneuerung der sanitären Einrichtungen, marode Stromleitungen und schlicht und einfach die Begrenzung der außerordentlich hohen Nebenkosten. Zurzeit gehen die Investitionen der GSW in die falsche Richtung, denn neue Dienstwagen der Marke Audi als Ersatz für den kleinen Smart und großzügiges Sponsoring im Sportbereich sind so ziemlich die einzigen herausragenden Merkmale. Sponsoring: „Ja, gerne!“, aber bitte auch Instandsetzungen für die Mieter. Zitat des Tages von Henry Ford:
„Du sollst die Dienstleistung über den Gewinn stellen. Der Gewinn muß nicht die Basis, sondern das Resultat der Dienstleistung sein.“